Wie eine Farbe demotivierend sein kann
Ich spreche von Grau
Für mich ist das Grau in meinem Haar nicht einfach eine natürliche Veränderung, sondern es trägt eine tiefe emotionale Last. Es erinnert mich an meine Oma – eine Frau, die ich zwar liebe und schätze, aber die in vielen Aspekten anders war, als ich heute bin. Sie war stark und zäh, ja, aber ihr Leben war auch von Entbehrungen, alten Rollenbildern und einer Welt geprägt, die nicht meine ist.
Wenn ich in den Spiegel schaue und dieses Grau sehe, habe ich das Gefühl, nicht nur meine eigene Geschichte zu sehen, sondern ihre. Es ist, als ob ich sie jeden Tag vor mir hätte, mit all den Erinnerungen an die Zeit, in der sie mich geprägt hat. Aber es ist nicht mein Spiegelbild – es ist ihres. Und das möchte ich nicht. Ich möchte mich selbst sehen, meine eigene Stärke, meinen eigenen Weg. Ich habe hart daran gearbeitet, meine eigene Identität zu formen, und ich möchte nicht, dass mich etwas so Simples wie eine Haarfarbe täglich daran erinnert, dass ich irgendwann jemand anderes werde – jemand, der ich gar nicht sein möchte.
Das Grau in meinen Haaren bringt nicht nur den natürlichen Lauf der Zeit mit sich, sondern auch die Last von Erwartungen, Erinnerungen und Bildern, die ich nicht jeden Tag sehen möchte. Ich will mein Spiegelbild betrachten und mich darin wiederfinden – eine Frau, die stolz auf ihre eigenen Entscheidungen und Wege ist. Und dafür brauche ich Farbe in meinem Leben, nicht nur im Herzen, sondern auch in meinem Haar.
Ich wollte es unbedingt wissen!
Wissen, wie ich mit grauen Haaren aussehe. Der Wunsch, dass das Grau schön mit der Gesichtsfarbe harmoniert. Der Wunsch, dass mir Grau steht. Nope! Davon hat sich nichts erfüllt. Ich finde mein Grau schrecklich.
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